Lehrkräfte sollen Vorschläge zum Sparen einreichen

In einem Brief hat das Erziehungsdepartement die Lehrkräfte um Sparvorschläge gebeten. Dazu ist gestern im Kantonsrat eine Interpellation eingereicht worden.

Am 19. November anlässlich der Budgetdebatte hat der Kantonsrat beschlossen, die vom Erziehungsrat verfügte Kürzung um eine Lektion pro Schuljahr rückgängig zu machen. Für den mit dieser Massnahme eingesparten Betrag von 330 000 Franken im Jahr 2013 und ab 2014 jährlich wiederkehrend 800 000 Franken sollten Alternativen im Erziehungsdepartement (ED) gefunden werden. Die Regierung soll dazu dem Parlament bis Ende Januar 2013 Bericht und Antrag vorlegen.

In dieser Situation hat ED-Chef Christian Amsler den Spitzen der Lehrerkonferenzen und -organisationen einen Brief geschrieben. Er schildert darin die schwierige Lage, verweist auf den Beitrag, den das ED an die Sparanstrengungen des Kantons leisten muss, und kritisiert die Lehrervertreter im Kantonsrat: «Sie wollen einzelne Tatsachen nicht sehen und verbleiben zu oft auf einer holzschnittartigen ‹Vom-Hören-sagen›-Ebene.»  

 

Als Sparalternativen nennt Amsler: «Lehrerlöhne generell nach unten korrigieren, Pflichtpensen der Lehrpersonen erhöhen, Abteilungsstunden streichen und minimale Klassengrössen definieren und entsprechend hoch ansetzen.»

 

Der letzte Punkt könnte die Kantonalisierung des Volksschulwesens bedeuten. Das ED müsse einen jährlichen Sparbeitrag von 7,5 Millionen Franken leisten; dazu kommen noch 1,2 Millionen für die zweite Klassenlehrerstunde, die kostenneutral sein müsse. Das ED mache sich jetzt an die Arbeit, so Asmler, und «alle sind herzlich eingeladen, konkrete Vorschläge einzubringen».

 

Dieser Brief hat Kantonsrat Werner Bächtold (SP, Schaffhausen) zu einer Interpellation veranlasst, die er gestern eingereicht hat und die an der Sitzung vom 10. Dezember behandelt werden soll. Bächtold stellt kritische Fragen zu den im Brief erwähnten Sparmassnahmen und zur Erarbeitung des Sparprogramms ESH3, das zuerst geheim erfolgt sei. «Nun erfolgt durch den Erziehungsdirektor ein Strategiewechsel, indem im ED quasi basisdemokratisch nach Sparmöglichkeiten gesucht werden soll. Was verspricht sich die Regierung davon? Findet sie, dass aus heutiger Sicht das bisherige Vorgehen um ESH3 herum suboptimal gewesen ist?», fragt Bächtold.

 

(Quelle: Schaffhauser Nachrichten)

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